Für etablierte Unternehmen ist die Gewerbeversicherung eine betriebliche Selbstverständlichkeit. Für Start-ups handelt es sich um Neuland. Allerdings ist es ein Thema, über das Existenzgründer sich zwingend ausführlich und vor allem rechtzeitig informieren sollten. Finanzchecks.de gibt Tipps, welche Sparten von den Assekuranzen angeboten werden und welches die wichtigsten gewerblichen Versicherungen sind:
Fehler passieren; das ist menschlich und sollte auch in jede Geschäftstätigkeit einkalkuliert werden. Weder Personen- noch Sachschäden lassen sich absolut vermeiden. Gesetzlich geregelt ist, dass jeder Verursacher eines Schadens für die Folgen haftet – mit seinem gesamten Vermögen. Schadenersatzansprüche in utopischer Höhe können gerade Existenzgründer und Startup-Unternehmen schnell in den Ruin treiben. Dem lässt sich nur mit effektiver Vorsorge begegnen. Die Betriebshaftpflicht bzw. Berufshaftpflicht für Existenzgründer und Startups ist ein absolutes Muss für Gewerbetreibende. Zumal es je nach Tarif - deutliche Unterschiede bei Prämien und Leistungen gibt, ist ein Vergleich immer lohnenswert. Für Existenzgründer gibt es teilweise Rabatte bis 40 Prozent die im Online-Rechner automatisch mit berechnet werden.
Jeder Unternehmer der einen Vermögensschaden durch eine beratende, prüfende, begutachtende oder managende Tätigkeit bei seinen Kunden oder Auftraggebern verursachen kann, ist gut damit beraten, sich mit einer Vermögensschadenhaftpflicht abzusichern. Ob mit Rohstoffen, Waren oder Dienstleistungen – üblicherweise ist das eigene Unternehmen Teil einer gesamten Kette aus zahlreichen Gewerken. Ein Zahnrad muss beispielsweise bei Bauprojekten ins andere greifen. Ist man selbst für Verzögerungen verantwortlich, stockt das gesamte Vorhaben – Schadenersatzforderungen sind von Startups kaum aus eigener Kraft zu stemmen. Eine Vermögensschadenhaftplicht-Versicherung gehört für Existenzgründer, ob Freiberufler oder Unternehmen zur elementaren Grundversorgung.
Kein Gründer denkt Tag und Nacht an Schäden, die durch Wasserbruch, Feuer, Sturm, Hagel auftreten können. Niemand mag sich permanent mit dem Risiko von Diebstählen auseinandersetzen. Treten solche Ereignisse doch auf, ist nicht selten der gesamte Betrieb lahmgelegt. Für das Inventar wie die Büroausstattung, die IT-Komponenten, den Waren- und Rohstoffbestand und vieles mehr gibt es die Betriebsinhaltsversicherung. Vergleichbar ist sie mit einer Hausratversicherung. Was im Privatleben jedem selbstverständlich ist, drängt sich für den Geschäftsbetrieb umso mehr auf. Diese Versicherung gewährleistet, dass die Tätigkeiten schnellstens wieder aufgenommen werden können.
Für Existenzgründer und Startup einer der schlimmsten vorstellbaren Fälle überhaupt: Der Betrieb muss – aus welchen Gründen auch immer – vorübergehend eingestellt werden. Möglicherweise sind Maschinen zerstört oder das Firmengebäude ist beschädigt. Die Produktivität ist per sofort lahmgelegt; die Fixkosten wie beispielsweise die Mitarbeitergehälter laufen aber weiter. Die sogenannte Versicherung bei Betriebsunterbrechung tritt üblicherweise in einer Zeitspanne von bis zu zwölf Monaten ein. Viele Anbieter haben auch Verträge mit 24 Monaten Laufzeit im Portfolio.
Direkt in den operativen Bereich, die Auftragsakquise und die Auftragsabwicklung greifen die Kreditversicherung sowie die Bürgschafts- und Kautionsversicherung. Wer – gerade im Baugewerbe oder in anderen kostenintensiven Sparten – keine verlässliche Solvenz nachweisen kann, wird den Auftrag bei der Ausschreibung möglicherweise nicht bekommen. Der Auftraggeber will schlichtweg wissen, dass er sich in sämtlichen Belangen vom Anfang bis zum Ende eines Projektes auf den Kooperationspartner verlassen kann. Startups unterstreichen durch den Abschluss einer solchen Versicherung die Seriosität der eigenen Visitenkarte; zugleich werden Ratenausfälle und Zahlungsschwierigkeiten von Auftraggebern abgefedert.
Streit kann konstruktiv sein, Streit kann innovativ sein. Streit kann aber auch schmerzhaft teuer sein. Nicht unüblich im Wirtschaftsleben ist es, dass Forderungen juristisch durchgesetzt werden sollen. Gleichgültig ob Forderungen gegen das eigene Unternehmen oder Forderungen vom eigenen Unternehmen gegen andere. Advokaten kosten Geld; die Verfahrenskosten können sich aufgrund der Streitwerte schnell in schwindelerregende Höhen schaukeln. Umso wichtiger ist es, sich mit einer Gewerberechtsschutzversicherung abzusichern, die dem Existenzgründer die Handlungsfähigkeit gewährleistet und zugleich Gutachterkosten und Zeugengelder trägt.